Was ist die WIM?

Die WIM ist eine Werkstatt für freie Improvisation. Sie ist aus einer Musiker*innen-Initiative entstanden, um an frei improvisierter Musik zu arbeiten und sie zu fördern. Die Werkstatt ist offen für alle, die sich mit frei improvisierter Musik auseinandersetzen und organisieren möchten.

 

Ausgehend von Improvisation-Sessions im Hinteren Sternen in Zürich wurde 1978 in einer Garage an der Hellmutstrasse erstmals die Werkstatt für Proben und Konzerte eingerichtet. Als später das Gebäude abgerissen wurde, mietete sich 1983 die Werkstatt in die heutigen Räumlichkeiten der ehemaligen Druckerei an der Magnusstrasse 5 ein. Mit dem Umzug wurde auch der Trägerverein gegründet über den die Betriebskosten abgewickelt werden und der von Stadt und Kanton Zürich unterstützt wird. Tageslicht, Geräumigkeit, gute Akustik und ein unkompliziertes Reservationssystem machen die WIM seither zu einem beliebten Ort, um an zeitgenössischer Musik in diesem Bereich zu arbeiten. Einer der drei Räume wird regelmässig fürs Werkstatt-Programm umfunktioniert. 

 

Durch zahlreichen Aktivitäten und Kooperationen (z. B. mit Gesellschaft für Computermusik, Unerhört, Radio Lora ...) ist die WIM zu einem wichtigen Ort für freie Improvisation im In- und Ausland geworden. Die mittlerweile digitalisierten Mitschnitte im WIM Archiv reichen bis 1980 zurück und werden laufend ergänzt. Gegenwärtig zählt die WIM über 90 Mitglieder und organisiert pro Jahr über 45 Tage Programm. 

 

Um gemeinsam an der Förderung von improvisierter Musik arbeiten zu können, hat die WIM eine Charta erstellt, die hilft Fragen wie Selbstorganisation, Diversität, Transparenz, Klimaschutz und diskriminierungsfreien Handeln gerecht zu werden.


WIM-Awareness

Willkommen in der WIM, der Werkstatt für Improvisierte Musik. Sie ist ein Ort für die freie Improvisation, an dem Musiker*innen völlig unterschiedlicher Herkunft miteinander in Kontakt treten und arbeiten, sich austauschen, Ideen entwickeln und umsetzen können, frei von Idiomen und kommerziellen Einflüssen.

Diese Selbstbestimmung der WIM ist so alt wie sie selbst, d.h. seit 1978 und hat auch heute noch ihre Gültigkeit. Für eine damals kleine Gruppe von frei improvisierenden Musiker*innen hatte diese Kunstform einen ganz klar emanzipatorischen Inhalt. Die frei improvisierte Musik stellte den damals vorherrschenden Strukturen des "Kunst schaffenden Individuums" die Idee der kollektiven und gleichberechtigten Kreativität einer Gruppe von Menschen gegenüber. So ist die WIM ein do-it-yourself Ort für die Menschen, die sich aktiv einbringen möchten. Selbstorganisation, Respekt, Eigeninitiative und kollektive Verantwortung sind die Grundpfeiler unseres Handelns und Miteinander und das wünschen wir uns hier von allen.


Die WIM ist ein Ort

… wo freie Improvisation konkret umgesetzt und gelebt wird.

… wo freie Improvisation und ihre Kollektivität gelebt wird

… für Menschen jeden Alters, Geschlechts und Herkunft.

… wo es für Dominanz Kultur, Diskriminierung wie Rassismus, Sexismus, Ableismus, Homophobie oder Nationalismus keinen Platz hat.

... wo wir uns mit Respekt auf Augenhöhe begegnen.  

… der Raum für Austausch sowie kritisches Denken und Handeln bietet.

… der von kollektiver Verantwortung lebt.

… der die Probleme von Klimakrise, Kolonialisierung, Kapitalismus und Patriarchat ernst nimmt und versucht, ihnen entgegenzuwirken.

… ist ein unkommerzieller Ort, der auf eine soziale und egalitäre Musik abzielt.



So funktionierts:

Die WIM möchte bewusst und reflektiert unterwegs sein. Um diesen Raum so weit wie möglich frei von Diskriminierung zu gestalten, braucht es die Mithilfe sowie reflektiertes und respektvolles Verhalten von allen Personen. Ob Mitglieder, auftretende Musiker*innen oder Besuchende, es sollte uns allen jederzeit bewusst sein, was unsere Handlungen bei anderen Menschen auslösen können. In der WIM hat es keinen Platz für Aussagen und Verhalten welche sexistisch, rassistisch, ableistisch, queer- oder transfeindlich sind, sowie Diskriminierung und Belästigungen jeglicher Art.

- Begegne anderen mit Rücksicht, Respekt und Anstand.

- Nutze die Räume und das Material vorsichtig und sauber.

- Frage nach, mit welchem Pronomen das Gegenüber angesprochen werden will und stelle dich, sofern du das möchtest, nicht nur mit deinem Namen, sondern auch mit deinen Pronomen vor.

- Nicht alle Menschen fühlen sich wohl dabei, fotografiert zu werden. Je nach Ort und Zeit kann ein Foto Personen in unangenehme Situationen bringen. Wir fragen immer zuerst bei allen beteiligten Personen nach, ob fotografiert oder gefilmt werden darf.

- Konsumiere Alkohol und andere Substanzen so, dass du jederzeit deine eigenen und die Grenzen anderer Personen spürst und respektierst.

- Das Werkstattprogramm wird aufgezeichnet. Die Audioaufnahme startet jeweils kurz vor Beginn der Musik und wird in der Regel bei deren Ende wieder gestoppt.

- Hilf mit, die WIM zu mitzugestalten und weiterzuentwickeln.

Eine Analyse zu und Strategie gegen rassistische, ableistische und patriarchale Strukturen in der WIM sind im Moment in Bearbeitung.


Soli-Prix

Fürs Werkstatt-Programm gibt es keinen fixen Eintrittspreis.
Jede*r Zuhörende darf selbst entscheiden, welchen Betrag sie*er zahlen will oder kann. Wir empfehlen einen Eintrittspreis von 5 bis 25.- (Cash Only).

 


Was bedeutet Soli-Prix, für Dich, für die Musiker*innen und für die WiM?

Wir bezahlen Menschen einen Förderbeitrag von 160 CHF, die Teil des Werkstatt-Programms werden. Die Bilanz der WIM steht zur Ansicht zur Verfügung und gibt Einblick in die Ausgaben- und Finanzierungsstruktur der WIM. Daraus wird ersichtlich, dass der durchschnittliche Soli-Prix bei durchschnittlich 15.- liegen soll. Die WIM ist gegenwärtig nicht ohne Kulturfördergelder und unzählige unbezahlten Arbeitsstunden von der Organisationsgruppe umsetzbar. Aber 15.- geben auch eine Antwort auf die Frage, was Musik* in unserer Gesellschaft gegenwärtig für einen (monetären) Wert hat.

 


Wir wünschen uns über folgende Fragen mit Dir offen zu diskutieren:

  • Was ist ein angemessener Betrag für Musiker*innen?

  • Wie viel ehrenamtliches Engagement braucht unsere Stadt für eine lebendige und zuweilen überraschende Musikkultur?

  • Wie viel ist Dir deine Teilnahme wert, gemessen an deinen gegenwärtigen Möglichkeiten?


Der Trägerverein der Werkstatt für Improvisierte Musik

Die Betriebsgruppe der Werkstatt für Improvisierte Musik besteht aus Berni Doessegger (Vorstandsmitglied vom Trägerverein), Mira Hirtler, Lua Jungck (Vorstandsmitglied vom Trägerverein) und Jonas Labhart (Vorstandsmitglied vom Trägerverein).


Ehemalige Vorstandsmitglieder des Trägervereins: Claudia Ulla Binder, Hermann Bühler, Markus Eichenberger, Thomas Fischli, Peter K Frey, Jürg Gasser, Fritz Hegi, Silvan Jeger, Lucas Niggli, Yves Reichmuth, Jean-Pierre Reinle, Michel Seigner, Christian Weber, Sandra Weiss, Christian Wolfahrt, Tizia Zimmermann


Grundriss